Wie es anders geht, zeigt das belgische Gent. Deren grüne Verkehrsmanagerin Ann Plas erklärte vor drei Jahren in einem Vortrag in Aachen, wie sie die Genter Innenstadt autofrei gemacht hat: ein detailliertes Gesamtkonzept ausarbeiten, lange im Voraus umfassend erklären, sich über Monate dem Dialog stellen. Um dann an einem Wochenende den kompletten Verkehr neu zu regeln: Durchfahrten wurden gesperrt, Videokameras scharf gestellt, Radwege ausgewiesen. Das ging auch nicht ohne wüste Beschimpfungen.
Aber eben nur ein Mal, nicht stückweise immer wieder. Plas’ Tipp damals an die Verantwortlichen in Aachen: „Man kann kein Omelett backen, ohne ein paar Eier zu zerschlagen. Ihr müsst einfach machen!“ Gents malerische Innenstadt blüht seitdem auf. Debatten gibt es nicht mehr.
ok, ein paar Eier zerschlagen! Übrigens ging die Verkehrswende in den Niederlanden damals auch nicht einfach so. Es gab Shitstorm, Bürgermeister haben Morddrohungen bekommen etc. Die konservativen werden alles gegen Veränderung tun, da muss man durch.
Das hört sich stimmig an. Tröpfchenweise nutzt eigentlich niemandem.
ein detailliertes Gesamtkonzept ausarbeiten, lange im Voraus umfassend erklären
Damit sind viele Kommunalpolitiker wahrscheinlich schon schwer überfordert.
Im Gegenteil, es nutzt denen die das große ganze ablehnen.
“Na siehste, den Fahrradweg, zu man nur kommt indem man sich vorher 3km mit Autos prügelt, den nutzen nur super wenige Leute”
“Neeee wir können nicht Parkplätze abschaffen um für Fahrräder platz zu schaffen, weil noch ist die Rad Infrastruktur ja so schlecht, dass man das auto noch dringend braucht”



