Im Februar 2025 kommt das Aus für drei Formate, die Sony maßgeblich mitentwickelt hat. Das Unternehmen stellt dann die Produktion von beschreibbaren Blu-ray-Discs, MiniDiscs und MiniDV-Kassetten ein. Es mag überraschen, dass diese Medien überhaupt noch hergestellt werden, schließlich brachte Sony bereits 2013 seine letzte MiniDisc-Anlage auf den Markt.
Wie schon damals zur Mini-Anlage CMT-M35WM gibt es auch diesmal von Sony wieder eine unmissverständliche Mitteilung: Alle genannten Formate, inklusive MD-Data werden eingestellt, und natürlich: Es gibt keine Nachfolger. Der Verweis auf MD-Data ist ein Indiz, wo die veralteten digitalen Medien teils noch heute genutzt wurden, nämlich in einigen professionellen Anwendungsfeldern. Insbesondere der magneto-optisch arbeitenden MiniDisc und ihrem Computer-Ableger MD-Data kommt hier eine gewisse Bedeutung zu, weil die Medien erwiesenermaßen einige Jahrzehnte halten.
MDs, die in den 1990ern beschrieben wurden, lassen sich bei vernünftiger Lagerung auch heute noch lesen, bei vielen selbst beschriebenen CDs und DVDs ist das nicht so. Die organischen Farbstoffe zersetzen sich häufig auch ohne zu viel UV-Licht und Hitze. Von Anfang an bot Sony die MD-Data auch zur Archivierung von medizinischen Daten an. Die Audio-MD wurde durch professionelle Geräte auch im Studio-Bereich ein gewisser Erfolg, nicht nur wegen der Langlebigkeit.
MiniDisc für Daten und professionelles Audio
Noch vor der CD-R waren die beschreibbaren MiniDiscs ein guter Datenträger für den Austausch und den Transport ins Heimstudio. Im Unterschied zu den Heimgeräten konnten professionelle MD-Recorder auch verlustfrei über beliebig viele Generationen Kopien erstellen und das von Anfang an mit mehrfacher Geschwindigkeit – letzteres boten später auch einige Heimgeräte mit je einem Laufwerk für CD und MD in einem Gehäuse.
Anfälliger waren immer schon die rein magnetisch und auf Band arbeitenden MiniDVs, die es mit digitalem SD-Video sowohl im Heim- wie Profi-Bereich Ende der 1990er und Anfang der 2000er-Jahre zu einiger Beliebtheit brachten. Dass Sony nun das kleinere Format der DV-Kassetten zuletzt aufgibt dürfte daran liegen, dass die MiniDVs sich mit Adaptern auch in größeren Geräten, und nicht nur Camcordern nutzen lassen.
Bei den beschreibbaren Blu-ray-Discs (BD-R) wiederum spielt offenbar die Abkehr auch anderer Hersteller von HD-Filmen auf physischen Datenträgern eine Rolle: Auch bei den UHD-Playern gibt es einen Schwund der Anbieter. Samsung stellte seinen letzten 4K-Player für Discs bereits 2019 vor, erst Ende 2024 verabschiedete sich auch LG aus diesem Markt.
Bin immer noch traurig dass sich MiniDisc nie durchgesetzt hat. Fand das ein schickes Format.