Ab dem kommenden Jahr werden alle 18-Jährigen wieder auf ihre Tauglichkeit geprüft. Das hat der Bundestag mit der Wehrdienst-Reform beschlossen.
Ab dem kommenden Jahr werden alle 18-Jährigen wieder auf ihre Tauglichkeit geprüft. Das hat der Bundestag mit der Wehrdienst-Reform beschlossen.
Also mich betrifft das auch nicht mehr aber es hat mich in der Vergangenheit betroffen und ich hab Ersatzdienst geleistet.
Was ich mich frage ist halt, wer uns verteidigt, wenn es am Ende keinen Wehrdienst gibt und Niemand da ist?
Berufsarmee hin oder her. Das sind wahrscheinlich zu wenige Leute, die mit der Militärtechnik umgehen können.
Natürlich ist das ungerecht. Ich finde es zusätzlich noch ungerecht, dass hier wieder nur die Männer gemustert werden. Nur, irgendjemand muss uns ja verteidigen.
Ich habe mich inzwischen für die freiwillige Reserve gemeldet. Wenn hier wirklich der Russe vor der Tür steht, möchte ich wenigstens irgendwie helfen können.
Vielleicht denken die jungen Leute Mal an ihre Familien. Da ist bestimmt nicht mehr Jeder wehrfähig. Vielleicht lohnt es sich im absolut schlimmsten Fall ja dann doch zu kämpfen?
Unsere Demokratie ist beileibe nicht perfekt. Nicht Mal wirklich gut aber ich denke es ist allemal besser als in einem Staat wie z.B. Russland zu leben. Ich denke, es ist wert darum zu kämpfen, wenn der schlimmste Fall wirklich Mal eintritt.
Ist nur meine Meinung. Ich möchte damit Niemanden angreifen.
Ich denke nur, wir haben verdammt viel zu verlieren…
Wenn ein Staat oder ein System die Mehrheit der Menschen nicht davon überzeugen kann für ihn zu kämpfen dann hat der Staat ganz einfach seine Legitimation verloren und wird untergehen, so einfach ist das.
Grundsätzlich richtig. Bei der Musterung und Wehrdienst sprechen, wir jedoch von einer Grundausbildung. Dich hat man auch nicht gefragt oder überzeugt, ob du in die Schule gehen möchtest oder was du dort alles lernst.
Die Überzeugung für den Staat zu kämpfen steht erst im Fall der Verteidugung an und wird im ungünstigen Fall alle treffen. Mit Ausbildung und ohne.
Du lebst aktuell in einem Staat mit vielen Freiheiten. Dieser lässt dir sogar die Freiheit den Kriegsdienst zu verweigern. Der aktuell geforderte Aufwand hierfür dürfte sich auf eine schriftliche Stellungnahme begrenzen. Ist das von einem Bürger wirklich zuviel verlangt?
Die Aussage und die Positionierung der Mehrheit ist so lange richtig, sofern die Mehrheit auch keine Erwartungen an diesem Staat hat oder Leistungen von diesem einfordert. Leistungen wären neben der Verteidigung nach außen auch innere Sicherheit, Sozialsysteme, über öffentliche Gelder finanzierte Infrastruktur, usw.
Wer für sich ehrlich reflektiert, NIMBY Argumente aussortiert und als Resultat keinerlei Verpflichtung hat den Staat zu verteidigen, hätte auch kein Problem diesen bzw. das Land schnell zu verlassen. Es gibt Parteien, die mit diesem Ansatz Regieren würden. Sie würden einigen den Schutzstatus, anderen die Staatsbürgerschaft absprechen. Bei Begründungen hierfür sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Wie auch du auch in anderen Worten geschrieben hast: Ein Staat definiert sich jedoch aus Gemeinsamkeiten für die es sich zu kämpfen lohnt. Jeder sollte sich jedoch Fragen, was es zu verlieren gibt. Vieles vermisst man erst, wenn es weg ist. Meist ist es zu diesem Zeitpunkt zu spät.
Und dann wird dieser Staat ersetzt durch ein erheblich autoritäreres System das keine Probleme damit hatte, seine Soldaten extrensisch zu motivieren und das ist dann gut, ja?
Wer weiß? Vielleicht muss halt erstmal alles RICHTIG den Bach runter gehen damit was neues, besseres entsteht.
Das ist halt schon ein sehr nihilistischer Ansatz. Ich kenne genug Menschen denen ich es nicht wünsche, dass sie erleben und durchleben müssen wie alles den Bach runtergeht.
WÜNSCHE ich mir, meiner Familie oder Freunden das zu erleben? Nein, aber evtl. ist so etwas langfristig die bessere Variante.
Ja. Keine Ahnung.
Also ich hab zwei Kinder. Es wäre mir schon recht lieb, wenn die den Untergang des Staates jetzt nicht miterleben müssten.
Da finde ich eine wieder eingeführte Wehrpflicht jetzt schon besser.
Nicht geil natürlich. Es wäre mir lieber, wenn wir nicht vom Onkel Vlad bedroht würden und die Orange im Westen uns nicht hintergehen würde aber immer noch besser als die Alternativen, wenn sich am Ende die Lage noch verschärfen sollte.
Also ich persönlich hätte ein besseres Gefühl, wenn ich meine Liebsten und mein Umfeld beschützen könnte… Wenn ich muss.
Vielleicht sehe ich das aber auch zu simpel. Keine Ahnung.
Die aktuelle Lage der Welt macht mir echt zu schaffen.
Der Zwang ist halt scheiße. Wenn uns niemand verteidigt, weil keiner Bock hat für dieses Land zu kämpfen, dann hat dieses Land versagt.
Außerdem hat das Aussetzen der Wehrpflicht dazu geführt, dass sich in erster Linie Menschen mit autoritärer und rechter Gesinnung für die Bundeswehr gemeldet haben, was nicht gerade demokratiefördernd ist. Eine “Volksarmee” mit Menschen mit verschiedenen politischen Einstellungen und unterschiedlicher (sozialer) Herkunft ist bestimmt weniger anfällig für eine rechte Übernahme.
Mir geht es da wie dir. Ich bin auch Ex-Zivi. Von der freiwilligen Reserve höre ich aber zum ersten Mal.
Schau Mal hier:
https://ungedient.de/
Ich sag Mal so:
Habe mich im letzten Jahr beworben und es wird wohl frühestens 2026 was und das auch nur, wenn der Bund es nicht weiter verkackt. Ist schon ein bisschen beschämend, wie lange das alles dauert.