• brainwashed@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    2
    ·
    2 days ago

    Wenn für alle Arbeitnehmer die Abgaben gesenkt werden, haben wir alle etwas davon. und wo hat die aktuelle Regierung nennenswert “die Wirtschaft” gepampert? An höheren Rentenabgaben werden sie ja schonmal beteiligt.

    • Sockenklaus@sh.itjust.works
      link
      fedilink
      arrow-up
      3
      ·
      edit-2
      15 hours ago

      Wenn für alle Arbeitnehmer die Abgaben gesenkt werden, haben wir alle etwas davon.

      Wer wie viel davon hat, hängt jetzt aber davon ab, welche Abgaben gesenkt werden (Steuern oder Sozialbeiträge?) und es gibt ja auch noch Menschen, die keine Arbeitnehmer:innen sind.

      Was ist mit Kindern, Studis, Rentner:innen, Menschen die aufgrund der Pflege von Angehörigen (da zähle ich auch die Versorgung von Kindern drunter) weniger oder gar nicht arbeiten, Kranken, Arbeitslosen? Das sind alles Leute, die ich von Dir nicht berücksichtigt sehe und die im Zweifel auf kollektive Unterstützung angewiesen sind.

      wo hat die aktuelle Regierung nennenswert “die Wirtschaft” gepampert?

      Ad hoc fallen mir diese Maßnahmen ein:

      • Geplante Absenkung der Körperschaftssteuer von 15 % auf 10 % ab 2028.
      • günstigere Abschreibungsregelungen für Unternehmensinvestitionen
      • günstigere Abschreibungsregelungen für betriebliche genutzte E-PKW
      • Lieferkettengesetz soll gekippt werden
      • Verbrenner-Zulassungsverbot soll gekippt werden

      Das sind alles Maßnahmen, die ökonomisch die Angebotsseite in den Blick nehmen, um “die Wirtschaft” wieder anzukurbeln, obwohl empirisch bewiesen ist, dass Steuererleichterungen nicht die Investitionsbereitschaft von Unternehmen sondern lediglich ihre Gewinne steigert. Gleichzeitig gibt es ungefähr eine gefühlte Million Maßnahmen, für die wir Geld ausgeben könnten, die nicht nur den Menschen unmittelbar helfen würde, sondern außerdem die Nachfrageseite der Wirtschaft stärken und diese ankurbeln könnte, zum Beispiel…

      • mehr Geld für Bildung ausgeben
      • Elterngeld an das aktuelle Preisniveau anpassen
      • Renten stabilisieren
      • Kinder- und Jugendhilfe stärken
      • Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel senken
      • brainwashed@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        1
        ·
        12 hours ago

        Wer wie viel davon hat, hängt jetzt aber davon ab, welche Abgaben gesenkt werden

        So wies 2026 aussieht werden Steuern durch die Inflationsanpassung der Freigrenzen gesenkt, das Geld aber kurzerhand wieder eingesammelt über höhere Rentenbeiträge und erwartbar höhere KK Kosten. Nein, es macht für mich keinen Unterschied wo mir der Staat durch Abgaben, über die ich nicht frei entscheiden kann, das Gehalt schmälert.

        Was ist mit Kindern, Studis, Rentner:innen, Menschen die aufgrund der Pflege von Angehörigen (da zähle ich auch die Versorgung von Kindern drunter) weniger oder gar nicht arbeiten, Kranken, Arbeitslosen?

        Leute die weniger arbeiten können haben selbstverständlich auch was davon, wenn wir weniger Abgaben auf Arbeitseinkommen haben.

        Menschen die nicht arbeiten haben definitionsgemäß nichts von geringeren Abgaben auf Arbeitseinkommen. Kindern bis Studenten wird mehr Netto ihrer Eltern mutmaßlich helfen.

        Renten stabilisieren

        Genau das tun sie doch jetzt schon. Welches Niveau hättest du gerne stabilisiert?

    • plyth@feddit.org
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      2 days ago

      Man konnte an den Immobilienpreisen und den Zinssenkungen sehen, was passiert, wenn alle mehr haben könnten. Wenn die Abgaben sinken werden die Preise steigen.

      • brainwashed@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        3
        ·
        2 days ago

        Was ist jetzt deine Theorie, Abgaben schön steigern damit die Preise sinken? Ich hab grad ne Doku über Kuba gesehen. Die offiziellen Preise sind da auch traumhaft. Leider sind die Regale alle leer.

        • plyth@feddit.org
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          3
          ·
          2 days ago

          Cuba hat wohl eher mit dem Embargo als mit der Politik zu tun.

          Abgaben senken wird schon mehr Spielraum schaffen. Es wird aber nicht 1:1 ankommen, weil viele das Geld nicht anlegen sondern ausgeben und so die Preise erhöhen.

          Besser wäre, die umlagenfinanzierte Rente zu erhalten, weil nur dies eine echte krisenfeste Absicherung ist. Bei der aktuellen Entwicklung ist das aber tatsächlich keine Option.

          Akzeptabel wäre eine Rücklagenrente, wenn die Arbeiter als Anteilseigner für gesellschaftlich akzeptable Konzerne sorgen würden.

          • SapphireSphinx@feddit.orgOP
            link
            fedilink
            arrow-up
            6
            ·
            edit-2
            2 days ago

            Besser wäre, die umlagenfinanzierte Rente zu erhalten, weil nur dies eine echte krisenfeste Absicherung ist.

            Da hast Du recht. Was immer gerne übersehen wird ist, dass die Jungen die Alten immer durchfüttern müssen. Es ist nur eine Frage wie man das organisiert. Einfach weil die jungen die sind, die alles produzieren und man Geld nicht essen kann. Du kannst von deinem gesparten Geld später als Alter nur das kaufen., was die Jungen zu dem Zeitpunkt produzieren.

            Bei der aktuellen Entwicklung ist das aber tatsächlich keine Option.

            Sicher?

            https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-loehne-bleiben-weit-hinter-gewinnen-zurueck-6631.htm

            (Ich hab jetzt nur ganz schnell gesucht. Du findest bestimmt aktuelleres aber da dürfte sich nicht viel geändert haben)

            Neben der frechen Verteilung des Erarbeiteten kommt auch noch dazu, dass ganze Bevölkerungsteile aus dieser Pflicht zur Versorgung der Alten ausgenommen werden. Wenn du Kohle hast oder blendend verdienst, dann kannst du dich aus der Solidarität ausklinken und die anderen zahlen lassen.

            Nicht “Keine Option”. Eher “Man will nicht”.

            • DrunkenPirate@feddit.org
              link
              fedilink
              arrow-up
              2
              ·
              edit-2
              13 hours ago

              Neben der frechen Verteilung des Erarbeiteten kommt auch noch dazu, dass ganze Bevölkerungsteile aus dieser Pflicht zur Versorgung der Alten ausgenommen werden. Wenn du Kohle hast oder blendend verdienst, dann kannst du dich aus der Solidarität ausklinken und die anderen zahlen lassen.

              Weia. Kommt da wieder der pauschalisierte Unsozialhammer, um die Diskussion zu beenden? Das deutsche Steuersystem ist ein sehr faires und gerechtes System bei der Einkommenssteuer von Arbeitnehmern. (Ich lasse mal Beamte und Selbständige aussen vor)

              Wie der verehrte Herr Schimpfer dieser Tabelle entnehmen kann (https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Steuern/Lohnsteuer-Einkommensteuer/Tabellen/gde.html)

              • 4,7% der AN von mehr als € 125.000 brutto zahlen 26,5% des Steueraufkommens
              • 11,5% der AN mit € 70-125.000 brutto zahlen 22,7% in den gesamten Topf
              • 16,7% der AN mit € 45-70.000 brutto geben 16,7% Einnahmen
              • und 50,5% der AN mit € 5-45.000 brutto geben 29,9% durch Einkommenssteuer dazu
              • 11,2% AN mit € 0-5.000 brutto geben 0,1% Steuern dazu

              Was soll daran nicht gerecht sein? 16% der AN kommen für gut 50% der Steuereinnahmen auf! Das wird von starken Schultern getragen. Da ist nichts mit „ausklinken und andere zahlen lassen“

            • plyth@feddit.org
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              1
              ·
              edit-2
              1 day ago

              Sicher?

              Wenn die Wirtschaft wegen mangelnder Arbeitskräfte in Richtung Asien abwandert, bleiben auch keine Gewinne, die man verteilen könnte.

              Ansonsten wäre das schweizer Modell natürlich zu begrüßen.

          • brainwashed@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            2
            ·
            edit-2
            2 days ago

            Cuba hat wohl eher mit dem Embargo als mit der Politik zu tun.

            Das Embargo zwang Kuba nicht, Eigentum an Wohnraum und Land abzuschaffen, auf dass zwar keiner mehr Miete zahlt aber ab und zu ein nicht saniertes Haus kollabiert. Und ob das Embargo vielleicht auch was mit der Politik zu tun hat?

            Es wird aber nicht 1:1 ankommen, weil viele das Geld nicht anlegen sondern ausgeben und so die Preise erhöhen.

            Ich würde den Menschen zutrauen ihr Geld für das Auszugeben, was für sie am sinnvollsten ist.

            Besser wäre, die umlagenfinanzierte Rente zu erhalten, weil nur dies eine echte krisenfeste Absicherung ist.

            Dem kann ich nicht folgen. Der Krise “demographie” ist da System ja offensichtlich nicht gewachsen. Auch verhindert es keine Altersarmut, weil es niemanden zwingt, nicht lifelong Teilzeit / Minijob zu machen, um dann unweigerlich in Altersarmut / Grundsicherung zu landen.

            Akzeptabel wäre eine Rücklagenrente, wenn die Arbeiter als Anteilseigner für gesellschaftlich akzeptable Konzerne sorgen würden.

            Oh je, dann schaffen wir erstmal ein paar Posten für den gesellschaftlichen Konzernakzeptanzkommisar? Warum? Es gibt kostengünstige ETF, mit ESG/SRI Filter für die, die darauf Wert legen. Warum das Rad neu erfinden? Dinge die wir gesellschaftlich nicht akzeptieren, können wir besteuern oder verbieten. Kein Grund die Altersvorsorge mit solchen Verrenkungen zu belasten.

            • plyth@feddit.org
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              4
              ·
              1 day ago

              Ich würde den Menschen zutrauen ihr Geld für das Auszugeben, was für sie am sinnvollsten ist.

              Genau das ist das Problem.

              Der Krise “demographie” ist da System ja offensichtlich nicht gewachsen.

              Das ist keine Krise sondern eine akzeptierte Entwicklung. Wie der andere Kommentar zeigt, so oder so muss die junge Generation den Wohlstand erwirtschaften.

              Oh je, dann schaffen wir erstmal ein paar Posten für den gesellschaftlichen Konzernakzeptanzkommisar?

              Es gibt den Posten schon bei den Indexfonds. Er entscheidet nur nicht im langfristigen Interesse der Fondanteilseigner sondern maximiert nur den kurzfristigen Gewinn.

              • brainwashed@feddit.org
                link
                fedilink
                arrow-up
                2
                ·
                1 day ago

                Er entscheidet nur nicht im langfristigen Interesse der Fondanteilseigner sondern maximiert nur den kurzfristigen Gewinn.

                Welcher Posten ist das? Woran machst du fest, dass hier anhand kurzfristiger Gewinninteressen entschieden wird? Weisst du, wie Indexfonds funktionieren?

                • plyth@feddit.org
                  link
                  fedilink
                  Deutsch
                  arrow-up
                  3
                  ·
                  1 day ago

                  Indexfonds kaufen Aktien automatisch gemäß ihrem Anteil an einem Index. Dazu bekommen sie Stimmrechte auf der Aktionärsversammlung. Was passiert mit diesen?

                  • brainwashed@feddit.org
                    link
                    fedilink
                    arrow-up
                    1
                    ·
                    edit-2
                    1 day ago

                    genau, anhand der Marktkapitalisierung. Was hat das mit kurzfristigen Gewinninteressen zu tun?

                    Die Stimmrechte müssen treuhänderisch im Interesse der Anleger ausgeübt werden. Manche Fondsanbieter leiten diese Abstimmungen weiter bzw. experimentieren damit. Auch hier: Inwiefern ist das kurzfristig?

                    Und ich wiederhole meine Frage: Welcher Posten trifft hier aktive Entscheidungen?